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Nvidia im Zentrum des KI-Konflikts zwischen den USA und China

by Michael Blaser
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Nvidia zwischen politischen Fronten

Unter der Führung von Jensen Huang spielt Nvidia eine Schlüsselrolle im globalen KI-Wettlauf.
Huang, den manche als „Taylor Swift der Tech-Branche“ bezeichnen, formte das Unternehmen zur Chip-Dominanz.
Erneut gerät Nvidia ins Spannungsfeld zwischen den USA und China beim Kampf um Technologie und Handel.

Am Donnerstag reiste Huang nach Peking, um dort mit hochrangigen chinesischen Beamten zu sprechen.
Kurz zuvor hatte Washington neue Exportbeschränkungen für Nvidias moderne Chips erlassen.
Das US-Handelsministerium verlangt nun Lizenzen für den Export des H20-KI-Chips nach China.
Laut Nvidia erklärten US-Behörden, diese Regelung gelte auf unbestimmte Zeit.


Warum Nvidia für den KI-Wettstreit entscheidend ist

Nvidia entwickelt hochmoderne Halbleiter, die für generative künstliche Intelligenz verwendet werden.
Solche KI erzeugt Inhalte basierend auf Nutzereingaben, wie es Programme wie ChatGPT zeigen.

Die weltweite Nachfrage nach KI-Chips ließ Nvidia zu einem der wertvollsten Konzerne aufsteigen.
Im November überholte Nvidia kurzzeitig Apple als das Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert.

Aufgrund der zentralen Bedeutung seiner Chips beobachteten US-Regierungen die China-Kontakte von Nvidia genau.
Washington möchte mit Exportkontrollen Chinas Entwicklung militärisch nutzbarer KI-Technologien verlangsamen.
Ziel ist es, im technologischen Wettbewerb mit China die Oberhand zu behalten.

Der H20-Chip wurde speziell entwickelt, um frühere Vorschriften einzuhalten – nun steht er erneut im Fokus.
Der leistungsstärkere H100-Chip war in China bereits verboten worden.

Das rasante Wachstum der chinesischen KI-Firma DeepSeek befeuerte neue Sorgen in den USA.
DeepSeek behauptete, auch mit schwächeren Chips eine Leistung wie ChatGPT erzielen zu können.
Dies führte zu hoher Nachfrage bei chinesischen Tech-Konzernen wie Tencent, Alibaba und ByteDance.

Diese Unternehmen bestellten große Mengen des H20-Chips, die Nvidia nun nicht mehr liefern darf.
Da es keine Übergangsfrist gibt, rechnet Nvidia mit einem Verlust von 5,5 Milliarden US-Dollar.

Chim Lee, ein führender Analyst einer Forschungseinheit in Peking, verweist auf Chinas eigene Chip-Entwicklung.
Firmen wie Huawei arbeiten bereits an Alternativen, auch wenn sie noch hinter Nvidia zurückliegen.
Lee erklärte, dass die US-Beschränkungen Chinas Innovationskraft eher anregen als bremsen könnten.
Zwar bringe das Herausforderungen, Chinas KI-Fortschritt werde aber nicht gestoppt.


Huang baut Beziehungen in China aus

China ist ein wichtiger Markt für Nvidia – 13 % des Umsatzes stammen von dort.
Zwar ist der US-Anteil fast viermal so hoch, doch China bleibt strategisch bedeutsam.

Huangs Reise wird als Versuch gewertet, die Geschäftsbeziehungen trotz Exportregeln zu festigen.
Bei einem Treffen mit Ren Hongbin, einem ranghohen chinesischen Funktionär, betonte Huang die Kooperationsbereitschaft.

Chinesisches Staatsfernsehen berichtete, Huang wünsche sich eine weitere Zusammenarbeit mit China.
Außerdem traf Huang laut Berichten den DeepSeek-Gründer Liang Wenfeng während seines Aufenthalts.

Ein führender chinesischer Politiker, He Lifeng, hob Chinas riesiges Marktpotenzial hervor.
Diese Botschaft übermittelte er Huang laut staatlicher Nachrichtenagentur bei einem persönlichen Gespräch.
Auch beim Treffen mit dem Bürgermeister von Shanghai erklärte Huang seine Markentreue zu China.


Welche Folgen hat das für den globalen Technologiesektor?

Die US-Maßnahmen zielen darauf ab, Lieferketten für Hochtechnologie vom Einfluss Chinas zu entkoppeln.
Zudem soll die Halbleiterfertigung wieder verstärkt in die Vereinigten Staaten zurückkehren.

Nvidia kündigte an, KI-Server im Wert von bis zu 500 Milliarden US-Dollar in den USA zu errichten.
Donald Trump erklärte daraufhin, seine Wahlkampagne habe diese Entscheidung mit beeinflusst.

Der taiwanesische Chipgigant TSMC, der auch für Nvidia produziert, investiert weitere 100 Milliarden US-Dollar.
Diese fließen in den Ausbau hochmoderner Fertigungsanlagen in Arizona.

Gary Ng, Ökonom bei Natixis, sieht eine zunehmende Spaltung der Technologiewelt in zwei Systeme.
Ein System werde künftig von den USA dominiert, das andere von China.
Ng prognostizierte, dass Technologie weniger global sei und immer stärkeren Beschränkungen unterliege.

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