Bundeskanzler Olaf Scholz betont in seiner Neujahrsansprache die Bedeutung demokratischer Prinzipien und warnt vor externem Einfluss. Er stellt klar, dass die Wahl am 23. Februar von den Bürgern entschieden wird, nicht von den “Besitzern sozialer Medien.”
Aufruf zu Vernunft und Zusammenhalt
Scholz kritisierte in seiner Rede den zunehmenden Einfluss extremer Meinungen auf politische Debatten. “Manchmal scheint es, dass je extremer die Meinung, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt sie,” erklärte er. “Aber es sind nicht die lautesten Stimmen, die über die Zukunft Deutschlands entscheiden. Es ist die Mehrheit der vernünftigen und anständigen Menschen.”
Er betonte: “Die Bürger werden entscheiden, was als Nächstes in Deutschland passiert. Social-Media-Besitzer haben diese Macht nicht.” Scholz erwähnte Elon Musk zwar nicht namentlich, doch seine Aussagen folgten auf Musks Unterstützung für die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD). Musk, der die Social-Media-Plattform X besitzt, erklärte, er unterstütze die Wirtschaftspolitik der AfD, wies jedoch die Einstufung der Partei als “rechtsextrem” zurück.
Gegen Desinformation und Spaltung
In Bezug auf den Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg am 20. Dezember, bei dem fünf Menschen starben, sprach Scholz die Verbreitung von Desinformation auf X an. “Viele dieser Gerüchte und Spekulationen wurden bereits entkräftet,” sagte er. “Diese spalten und schwächen uns, was unserem Land schadet.”
Der Anschlag, mutmaßlich von einem saudischstämmigen Mann verübt, der seit 2006 in Deutschland lebte, wurde von der AfD instrumentalisiert. AfD-Chefin Alice Weidel nannte die Tat “eine islamistische Handlung voller Hass auf das menschliche Miteinander.” Musk kritisierte daraufhin die deutschen Behörden und forderte auf X Scholz’ Rücktritt.
Empörung über Musks politische Einmischung
Musks Unterstützung für die AfD rief breite Empörung in der deutschen Politik hervor. Lars Klingbeil, Co-Vorsitzender der SPD, verglich Musk mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und warf ihm vor, sich in den demokratischen Prozess einzumischen. Offizielle Stellen erinnerten daran, dass die AfD in Deutschland als mutmaßliche terroristische Organisation eingestuft wird.
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wahl unterstrich Scholz die Wichtigkeit von Einheit und sachlichem Dialog. Seine Botschaft stellt die zentrale Rolle der Bürger bei der Gestaltung der Zukunft Deutschlands in den Vordergrund und warnt vor spaltender Rhetorik und externem Einfluss.