Am Donnerstag stiegen die Ölpreise um fast 1%, nachdem Israel von Verstößen gegen den Waffenstillstand mit der Hisbollah berichtete.
Laut dem israelischen Militärsprecher Avichay Adraee wurden im Süden Libanons Verdächtige beobachtet, die den Waffenstillstand mit Fahrzeugen verletzten.
Brent-Rohöl erholte sich nach einem zweitägigen Rückgang und erreichte bis zum Mittag 72,90 $ pro Barrel in Europa.
Der am Mittwoch begonnene Waffenstillstand sollte den 14-monatigen Grenzkonflikt beenden, ist nun jedoch mit großen Herausforderungen konfrontiert.
Bewohner entlang der Grenze wurden aufgefordert, nicht zurückzukehren, was auf Sorgen über anhaltende Instabilität hinweist.
OPEC+ verschiebt Treffen aufgrund wachsender Kohäsion
OPEC+ verschob ihr geplantes Treffen zur Ölpolitik vom 1. Dezember 2024 auf den 5. Dezember, um den Golfgipfel in Kuwait zu berücksichtigen.
Analysten erwarten, dass das Treffen die Verlängerung der Produktionskürzungen zum Thema haben wird, da die Preise weiterhin niedrig sind und Produktionssteigerungen sich verzögern.
Goldman Sachs-Analyst Daan Struyven stellte fest, dass die Einhaltung der Kürzungen zunimmt, was auf eine bessere Kohäsion innerhalb der OPEC+ hinweist.
Die Bank prognostiziert ab April 2025 graduelle Produktionssteigerungen, mit einem Höchststand von 78 $ pro Barrel Brent-Rohöl im Juni.
Markttrends und langfristige Perspektiven
US-Daten zeigen, dass die Bestände an Rohöl und Benzin auf einem Fünfjahrestief liegen, was die kurzfristigen Versorgungsängste verstärkt.
Goldman Sachs erwartet, dass Brent-Rohöl bis 2025 auf die mittleren 80 $ steigen könnte, wenn Irans Angebot um 1 Million Barrel pro Tag sinkt.
Die Bank geht davon aus, dass die Ölnachfrage in den nächsten zehn Jahren weiter wächst, bedingt durch Schwellenländer und die langsame Dekarbonisierung in der Luftfahrt und der Petrochemie.
Geopolitische Spannungen und die Strategien von OPEC+ bestimmen den kurzfristigen Markt, während die Energiewende langfristige Nachfrage beeinflusst.