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Polen und Portugal starten den Pride-Monat mit klaren Botschaften

by Günther Schneider
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Am Samstag feierten Polen und Portugal den Beginn des Pride-Monats mit farbenfrohen Märschen durch ihre Städte.
In beiden Ländern nutzten Aktivistinnen und Aktivisten die Gelegenheit, um Sichtbarkeit zu schaffen und politische Veränderungen zu fordern.
In Lissabon versammelten sich Tausende für den 26. LGBTQI+-Marsch, während in Polen gleich mehrere Städte bunte Zeichen setzten.
Die Demonstrierenden machten klar: Pride bedeutet Widerstand – nicht nur Existenz.

Polnische Städte setzen Zeichen nach Wahl rechter Kräfte

In Polen marschierten Menschen in Gdańsk und Wrocław – nur eine Woche nach dem Wahlsieg des Nationalkonservativen Karol Nawrocki.
In Wrocław begann der Marsch um 14 Uhr am Freiheitsplatz, in Gdańsk um 16 Uhr im Rahmen des „Tri-City Equality March“.
Zahlreiche Politikerinnen nahmen teil, darunter Ministerin Agnieszka Dziemianowicz-Bąk und Gdańsks Bürgermeisterin Agnieszka Dulkiewicz.
Marta Magott von der Organisation Tolerado betonte, der Marsch erinnere an Freiheit, Gleichheit und Solidarität.
Obwohl Polen leicht Fortschritte gemacht hat, bleibt das Land laut ILGA-Europe eines der LGBTQ+-feindlichsten in der EU.

Portugals LGBTQ+-Gemeinschaft warnt vor Rückschritten

In Lissabon riefen die Veranstalter zur Wachsamkeit auf: „Widerstand statt nur Existenz“ lautete das Motto des Marsches.
Die Demonstration startete um 16:30 Uhr vom Praça do Marquês de Pombal.
ILGA Portugal warnte: Rechte Kräfte gewinnen an Einfluss, Hassrede werde wieder salonfähig.
„Wir dürfen die Angriffe auf Freiheit und Demokratie nicht ignorieren“, schrieb die Organisation auf Facebook.
Mariana Mortágua vom Linksblock sagte, Menschenrechte stünden unter Druck – die Regierung schweige zu oft.
Hélder Bértolo vom Organisationsteam forderte: „Wir müssen weiter kämpfen, laut bleiben, präsent sein.“
Er warnte vor Entwicklungen wie in Ungarn – aber auch in Deutschland, Polen und den Niederlanden.

Breite Unterstützung und klare Botschaft an Europa

In Portugal beteiligten sich 18 Organisationen und Gruppen, darunter auch die Kommission für Gleichstellung und Bürgerschaft (CIG).
ILGA Portugal erinnerte an die Verfolgung queerer Menschen während der 48-jährigen Diktatur.
Heute verteidigen sie das hart erkämpfte Recht, mit Würde zu leben – für sich, für andere und für kommende Generationen.
Der Pride-Monat begann in beiden Ländern laut, mutig und mit dem klaren Ziel: Niemand wird zum Schweigen gebracht.

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