Die diesjährige Vergabe des Kulturförderpreises in Basel an die DJane und Musikproduzentin Leila Moon steht aufgrund eines Antisemitismus-Vorwurfs vorerst auf der Kippe. Ursprünglich sollte die Basler Künstlerin mit dem mit 10.000 Franken dotierten Preis ausgezeichnet werden, doch die Entscheidung wird nun gründlich überprüft.
Der Kulturförderpreis, der seit 2012 vom Kanton Basel-Stadt vergeben wird, soll junge kulturelle Initiativen sichtbar fördern. In diesem Jahr hatte sich die Jury entschieden, den Preis an Leila Moon zu verleihen. Doch kurz nach der Bekanntgabe veröffentlichte Moon auf ihrem Instagram-Account eine Stellungnahme, die bis dahin der Kulturabteilung des Kantons unbekannt war und mittlerweile gelöscht wurde. In diesem Beitrag forderte sie einen Boykott von Institutionen, die mit israelischen Künstlern zusammenarbeiten, die sich nicht öffentlich zum Nahost-Konflikt äußern.
Diese Position stieß auf heftige Kritik, insbesondere von Seiten der SVP, die sich unter anderem durch den Basler Grossrat Joël Thüring für eine Rücknahme der Preisvergabe einsetzte. In Reaktion auf die Kontroverse erklärte die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt, dass man sich eindeutig gegen einen solchen Boykott stelle.
Der Vorfall wird nun sorgfältig geprüft. Dazu gehören Gespräche mit Leila Moon sowie eine erneute Besprechung der Jury. Diese Überprüfungen werden einige Zeit in Anspruch nehmen, weshalb die für den 29. November geplante Preisverleihung abgesagt wurde. Eine endgültige Entscheidung über die Vergabe des Preises steht noch aus.