Entschlossener Angriff auf letzter Etappe bringt den Sieg
Marlen Reusser hat sich am Sonntag zum zweiten Mal nach 2023 den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse der Frauen gesichert. Die 33-jährige Bernerin gewann sowohl die erste als auch die abschließende vierte Etappe des Rennens. Mit einem kraftvollen Angriff 9,5 Kilometer vor dem Ziel in Küssnacht am Rigi setzte sie sich entscheidend von der Konkurrenz ab.
Ihre Hauptkonkurrentin, die niederländische Favoritin Demi Vollering, war mit nur drei Sekunden Rückstand in die letzte Etappe gestartet. Reusser baute ihren Vorsprung jedoch aus, während Vollering als Dritte mit 28 Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Die Polin Katarzyna Niewiadoma sprintete noch an ihr vorbei auf Rang zwei.
Comeback nach gesundheitlichen Rückschlägen
Reussers Erfolg ist besonders bemerkenswert, da sie Anfang 2024 noch mit den Folgen eines Post-Covid-Syndroms zu kämpfen hatte. Dennoch gelang ihr zuletzt ein starkes Comeback: Bereits Ende Mai gewann sie die Burgos-Rundfahrt in Spanien, damals in Abwesenheit von Vollering.
Die Schlussetappe über 129 Kilometer offenbarte die erste Schwäche bei der bislang in Mehretappenrennen 2024 ungeschlagenen Vollering. Zwar hatte sie die vorherigen Rundfahrten in Valencia und Spanien jeweils vor Reusser gewonnen, doch diesmal hatte die Schweizerin am Berg und im Finale die Nase vorn.
Heimspiel mit emotionalem Wert
Für Reusser hat der Sieg auch eine emotionale Komponente. Nach einem schwierigen Jahr feiert sie in ihrer Heimat nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein persönliches Comeback. Mit beeindruckender Taktik und Ausdauer setzte sie sich gegen die Top-Konkurrenz durch – ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere.
