12.000 neue Jobs und Ausbau in acht Bundesstaaten geplant
Der Schweizer Pharmakonzern Roche kündigt Investitionen in Höhe von 47 Milliarden Euro (50 Milliarden US-Dollar) in den USA an. Innerhalb von fünf Jahren will das Unternehmen über 12.000 neue Arbeitsplätze schaffen und seine Präsenz erheblich ausbauen.
Geplant sind neue Forschungszentren sowie Produktionsstandorte in Kalifornien, Indiana, Massachusetts und Pennsylvania. Damit reagiert Roche auch auf politische Signale aus Washington: US-Präsident Donald Trump hatte ausländische Unternehmen mehrfach zu Investitionen in den USA aufgefordert und hohe Importzölle angekündigt.
Neue Produktionsstätten und Exportoffensive
Schweizer Konzern will mehr Medikamente aus den USA exportieren
Roche errichtet unter anderem ein hochmodernes Zentrum für Gentherapie in Pennsylvania. Ein weiterer Standort – noch geheim – soll sich auf neue Medikamente gegen Adipositas konzentrieren.
Mit dem Ausbau will Roche künftig mehr Arzneimittel aus den USA exportieren als importieren. Das Unternehmen betreibt derzeit bereits 15 Forschungszentren und 13 Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten und beschäftigt dort über 25.000 Mitarbeitende. Mit den neuen Projekten wächst das Netzwerk auf 24 Standorte in acht Bundesstaaten.
CEO Thomas Schinecker betonte, dass diese Investitionen ein klares Zeichen für das langfristige Engagement von Roche in den USA seien.
Wirtschaftlicher Hintergrund und politische Spannungen
Zölle, Gespräche mit Trump und Kursverluste belasten den Markt
Kurz vor der Ankündigung hatte die US-Regierung Zölle von bis zu 31 % auf Schweizer Produkte ins Spiel gebracht – deutlich höher als jene für EU-Waren. Nach einem Telefonat zwischen Trump und der Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter wurden die Maßnahmen jedoch für 90 Tage ausgesetzt. Ob das Gespräch Einfluss auf die Entscheidung hatte, bleibt Spekulation.
Roche erzielte im vergangenen Jahr weltweit über 60 Milliarden Franken Umsatz. Davon entfielen rund 25 Milliarden Franken auf den US-Pharmamarkt. Dennoch fiel die Roche-Aktie seit Anfang April um rund 18 %, größtenteils ausgelöst durch die Zolldiskussionen.
Zu den wichtigsten Produkten des Konzerns zählen Krebsmedikamente sowie das Multiple-Sklerose-Mittel Ocrevus. Mit der Expansion in den USA will Roche seine globale Marktstellung sichern und auf neue Entwicklungen im Gesundheitsbereich reagieren.