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SBB führt Erkennungsbändel für Menschen mit unsichtbaren Behinderungen ein

by Nadine Koller
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Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben am Dienstag ein neues Hilfsangebot gestartet, das sich speziell an Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen richtet. In einem Pilotprojekt werden 10’000 sogenannte Sunflower Lanyards – grüne Schlüsselbänder mit gelben Sonnenblumen – an ausgewählten Bahnhöfen kostenlos verteilt.


Worum geht es beim Sunflower Lanyard?

Der Sonnenblumen-Bändel dient als stilles Signal, dass Träger:innen unter Umständen mehr Geduld, Rücksicht oder Unterstützung benötigen. Gedacht ist er für Personen mit Beeinträchtigungen wie:

  • Autismus-Spektrum-Störungen
  • ADHS
  • Parkinson
  • chronischen Krankheiten oder
  • psychischen Belastungen, die äußerlich nicht erkennbar sind.

Die Idee stammt ursprünglich aus Grossbritannien und hat sich dort und anderswo bereits bewährt – etwa an Flughäfen und in Supermärkten.


Pilotprojekt in fünf Kantonen

Verfügbar ist das Bändel aktuell an Informationsschaltern und Reisezentren in Bahnhöfen der Kantone:

  • Zürich
  • Genf
  • St. Gallen
  • Zug
  • Waadt

Die SBB hat für die Anschaffung der Erkennungsbänder 25’000 Franken investiert. Das eigene Personal wird gezielt auf das Symbol geschult, um im Kontakt mit Betroffenen entsprechend aufmerksam und unterstützend zu handeln.


Nächste Schritte und Zielsetzung

Bis Ende 2025 soll das Pilotprojekt evaluiert werden. Bei positiver Resonanz ist eine schweizweite Einführung im Jahr 2026 geplant.

Zudem hofft die SBB auf eine Signalwirkung über den öffentlichen Verkehr hinaus – beispielsweise im Detailhandel, in Verwaltungen oder im Gesundheitswesen. Eine breite gesellschaftliche Wiedererkennung des Sonnenblumen-Symbols könnte langfristig für mehr Inklusion und Rücksichtnahme im Alltag sorgen.


Fazit

Mit dem Sunflower Lanyard setzt die SBB ein starkes Zeichen für mehr Barrierefreiheit und Sensibilisierung im öffentlichen Raum. Menschen mit nicht sichtbaren Einschränkungen erhalten damit ein einfaches Mittel, um ihre Bedürfnisse ohne Erklärungsdruck zu signalisieren – ein Schritt in Richtung einer offeneren und verständnisvolleren Gesellschaft.

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