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Schweizer wollen strenge Regeln für Kinder im Netz

by Michael Blaser
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Klare Mehrheit unterstützt Social-Media-Verbot für Jugendliche

Die Schweizer Bevölkerung befürwortet scharfe Regeln für Kinder im digitalen Raum.
Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo sprechen sich 80 Prozent für ein Social-Media-Verbot unter 16 Jahren aus.
Fast genauso viele wünschen sich ein Handyverbot auf Schulhöfen und in Klassenzimmern.
Reels, Stories und virale Videos sollen für Kinder unter 16 tabu bleiben.

Erste Kantone setzen bereits Einschränkungen um

Der Kanton Nidwalden hat bereits Konsequenzen gezogen.
Die dortige Bildungsdirektion untersagte die private Handynutzung an Volksschulen.
Das Beispiel signalisiert politischen Handlungsbedarf in anderen Regionen.

Die Studienautoren sehen die breite Zustimmung als starkes Signal.
«Die Bevölkerung verlangt klare Regeln von der Politik», sagt Studienleiter Michael Hermann.

Eltern sehen sich verantwortlich, stoßen aber an Grenzen

Die Mehrheit sieht Schulen und Eltern in der Pflicht, über Online-Gefahren zu informieren.
62 Prozent der befragten Eltern fühlen sich gut gerüstet, ihre Kinder zu schützen.
Sie nennen Cybermobbing, Gewaltinhalte und sexuelle Darstellungen als Hauptgefahren.

Auch die Angst vor übermäßigem Konsum beschäftigt viele.
Trotz Maßnahmen wie Zeitlimits und App-Sperren fällt die Umsetzung schwer.
97 Prozent der Eltern haben Regeln festgelegt, doch jede zweite Familie hat damit Mühe.

Streit und Kontrollprobleme belasten den Familienalltag

Mehr als die Hälfte berichtet von Konflikten wegen Bildschirmzeiten.
Der Streit um digitale Inhalte ist ein Dauerthema am Esstisch.
«Die digitale Welt verändert sich so schnell, dass Eltern kaum mithalten», erklärt Hermann.

Der gesellschaftliche Druck steigt – gerade weil Kinder betroffen sind.
Deshalb dürfte politischer Widerstand gegen Verbote geringer ausfallen.
«In dieser Frage wird die Politik handeln», zeigt sich Hermann überzeugt.

Erwachsene ebenfalls unzufrieden mit Smartphone-Gebrauch

Nicht nur die Nutzung durch Kinder sorgt für Kritik.
Auch Erwachsene sehen ihren eigenen Umgang mit Handys kritisch.
46 Prozent wünschen sich, das Smartphone weniger zu verwenden.

Zwei Drittel halten das Verhalten der Bevölkerung im Netz für riskant.
Die Studie zeigt ein wachsendes Unbehagen mit digitaler Übernutzung – bei Jung und Alt.

Die Umfrage wurde im Auftrag des Versicherers Axa durchgeführt.
Rund 1700 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz nahmen daran teil.

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