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Spritzentherapie senkt Gewicht und Familienspannung bei Kindern mit Adipositas

by Nadine Koller
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Ärzte behandeln stark übergewichtige Kinder erfolgreich mit Liraglutid
Mediziner am Nationalen Zentrum für kindliche Adipositas in Stockholm setzen Liraglutid-Injektionen bei stark übergewichtigen Kindern ein.
Sie verabreichten 2023 etwa 25 % der Patienten zusätzlich zur Verhaltens- und Ernährungstherapie das Appetitzügelnde Medikament.
Fast ein Drittel der behandelten Kinder reduzierte ihr Gewicht so stark, dass sich ihre Gesundheit deutlich verbesserte.

Kinder verlieren Gewicht – Familien erleben weniger Streit
Die Behandlung verringerte nicht nur das Gewicht, sondern auch Konflikte rund ums Essen, berichten viele Familien.
Eltern reduzierten Portionen ohne Widerstand, weil die Kinder weniger Hunger zeigten.
„Manche Kinder spüren erstmals, wie es ist, nicht dauerhungrig zu sein“, sagte Studienleiterin Dr. Annika Janson.

Späte Gabe der Medikamente zeigt trotzdem Wirkung
Die meisten Kinder begannen mit der Spritzentherapie sechs bis zwölf Monate nach Behandlungsstart.
Janson vermutet, dass eine frühere und längere Anwendung zu noch besseren Ergebnissen führt.
Sie empfiehlt, mehr betroffene Kinder mit GLP-1-Wirkstoffen wie Liraglutid oder Semaglutid zu versorgen.

Semaglutid kommt seit 2024 zum Einsatz – Ergebnisse folgen
Die Klinik setzt seit Jahresbeginn Semaglutid (Wegovy) bei neuen Patienten ein.
Noch liegen keine Resultate vor, doch Forscher erwarten vergleichbare oder bessere Effekte als bei Liraglutid.
Beide Wirkstoffe dämpfen den Appetit über das GLP-1-Hormonsystem und sind für Kinder nur eingeschränkt erhältlich.

Digitale Waagen ermöglichen Gewichtsüberwachung von zu Hause
Der britische NHS verteilt derzeit smarte Waagen an Familien mit adipösen Kindern.
Die Geräte übermitteln das Gewicht automatisch und verschlüsselt an betreuende Fachzentren.
Rund 350 Familien nutzen die Waagen bereits in 15 spezialisierten Kliniken, weitere folgen im Sommer.

App sendet Rückmeldungen statt Zahlen
Die Waagen zeigen keine direkten Zahlen, sondern verschicken nur Trends und motivierende Nachrichten an die Familien.
So wollen Ärzte Druck vermeiden und dennoch Verhaltensänderungen anstoßen.

Fachleute loben sanfte Kontrolle statt Stigmatisierung
Prof. Simon Kenny vom NHS sieht die Methode als echten Fortschritt.
„Wir begleiten Kinder, ohne sie aus ihrem Alltag zu reißen“, sagte er.
Tam Fry vom National Obesity Forum nennt das System hilfreich:
„Sanfter Druck hilft Familien oft mehr als Kontrolle oder Verbot.“

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