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Steuerstreit entfacht Debatte über Lebensmodelle

by Günther Schneider
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Alle Parteien wollen die Heiratsstrafe abschaffen.
Doch sie streiten über den richtigen Weg zur Umsetzung.
Linke und Liberale fordern die Individualbesteuerung.
Sie sehen darin einen Fortschritt für die Gleichstellung.
Mitte und SVP warnen vor neuen Ungerechtigkeiten durch diese Reform.

Das Bundesgericht erklärte die Heiratsstrafe 1984 für verfassungswidrig.
Vier Jahrzehnte später dauert die Diskussion weiter an.
Inzwischen geht es nicht mehr nur ums Steuerrecht.
Der Streit spiegelt unterschiedliche Vorstellungen von Familie wider.

Parteien präsentieren gegensätzliche Reformpläne

FDP, SP, Grüne und GLP unterstützen eine Volksinitiative für Individualbesteuerung.
Sie wollen ein Steuersystem unabhängig vom Zivilstand schaffen.
Bettina Balmer von den FDP Frauen betont den gesellschaftlichen Wandel.
Sie sagt, viele heiraten nicht wegen steuerlicher Nachteile.
Balmer sieht Chancen für mehr Erwerbstätigkeit von Frauen.

SVP-Nationalrat Benjamin Fischer widerspricht deutlich.
Er wirft den Befürwortern vor, die Ehe zu schwächen.
Fischer fordert steuerliche Neutralität gegenüber allen Familienformen.
Er warnt vor Nachteilen für Einverdiener-Haushalte.
Zudem kritisiert er den bürokratischen Mehraufwand.
Die Reform würde 1,7 Millionen zusätzliche Erklärungen verursachen.

SP-Nationalrätin Céline Widmer kontert Fischers Kritik.
Sie nennt das aktuelle System unfair gegenüber Frauen.
Für sie gehört Individualbesteuerung zur Gleichstellungspolitik.
Widmer wirft Fischer rückschrittliche Familienbilder vor.

Suche nach Kompromiss bleibt schwierig

Karin Stadelmann von Die Mitte stellt ein eigenes Modell vor.
Sie schlägt eine alternative Steuerberechnung für Ehepaare vor.
Die Mitte möchte Steuergerechtigkeit ohne zusätzliche Bürokratie.
Sie betont, Familien sollen frei über Arbeitsaufteilung entscheiden.
Die Partei bringt eine eigene Volksinitiative ein.

Stadelmann lobt den geringen Verwaltungsaufwand ihres Vorschlags.
Widmer hält dem entgegen, Gleichstellung erfordere gelegentlich Mehraufwand.
Sie verweist auf frühere Reformen wie das Frauenstimmrecht.

Fischer unterstützt den Vorschlag der Mitte.
Er rechnet fest mit Steuerausfällen durch jede Reform.

Das Parlament erarbeitet einen Gegenvorschlag zur Individualbesteuerung.
Die Sommersession soll zeigen, ob ein Kompromiss gelingt.

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