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T-Mobile (Magenta) und Starlink bringen Satelliten-Handys für alle

by Michael Blaser
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Revolution der mobilen Konnektivität

Die Partnerschaft zwischen T-Mobile und Starlink ermöglicht erstmals Satellitenverbindungen für Millionen Menschen. Das sorgt für Empfang an Orten, wo bisher kein Mobilfunknetz vorhanden war.

Während des letzten Super Bowls gab es viele Überraschungen, besonders in den teuren Werbespots. Einer der spannendsten kam von T-Mobile. Das Unternehmen kündigte einen kostenlosen Satelliten-Smartphone-Dienst an, den Kunden aller großen Mobilfunkanbieter nutzen können – inklusive AT&T, Verizon und natürlich T-Mobile selbst.

T-Mobile stellt diesen Dienst in Zusammenarbeit mit Starlink bereit. Wer sich außerhalb des herkömmlichen Mobilfunknetzes befindet, kann sich über Satelliten mit dem Netz verbinden. Voraussetzung ist ein Smartphone, das nicht älter als vier Jahre ist.

Details zum Angebot

Das Angebot hat einige Einschränkungen. Interessierte müssen sich für eine begrenzte Anzahl an Testplätzen registrieren. Wer es in den Beta-Test schafft, kann bis Juni kostenlos Textnachrichten versenden, seinen Standort teilen und Notrufe per SMS absetzen. Nach dem Start des regulären Dienstes im Juli kostet der Service 15 Dollar im Monat für T-Mobile-Kunden. Beta-Tester zahlen nur 10 Dollar monatlich. Kunden von AT&T und Verizon zahlen 20 Dollar monatlich.

T-Mobile-Kunden mit dem teuren Go5G Next-Tarif (105 Dollar/Monat) erhalten den Satellitendienst ohne Zusatzkosten. AT&T- und Verizon-Kunden müssen ihren bestehenden Tarif nicht ändern. Der Satellitenservice wird nur genutzt, wenn das reguläre Netz nicht verfügbar ist.

Zunächst funktioniert der Dienst nur für einfache SMS und Standortfreigaben. Später sollen Sprachanrufe, Bildnachrichten und Apps mit geringem Datenverbrauch unterstützt werden. Streaming von YouTube oder Netflix bleibt vorerst ausgeschlossen. Anwendungen wie Messenger oder Karten-Apps könnten jedoch bald nutzbar sein.

So funktioniert es

Sobald das normale Mobilfunknetz nicht mehr verfügbar ist, wechselt das Smartphone automatisch zum neuen Satellitennetz. Dieses basiert auf etwa 450 Starlink-Satelliten, die am Himmel sichtbar sind.

Der Grund, warum T-Mobile den Dienst auch AT&T- und Verizon-Kunden anbieten kann, liegt in der Technik. Das Satellitennetz, auch “nicht-terrestrisches Netzwerk” (NTN) genannt, ist unabhängig von den bestehenden Mobilfunknetzen. Der Wechsel erfolgt automatisch, unabhängig vom Mobilfunkanbieter.

Beim Verbindungsaufbau erscheint eine Nachricht von T-Mobile und ein neues Symbol auf dem Display. Danach können Nutzer SMS senden und empfangen. Sobald sie wieder in ein reguläres Netz gelangen, wechselt das Smartphone automatisch zur gewohnten Verbindung zurück.

Im Hintergrund verbindet sich das Telefon mit einem speziellen Modem-Chip direkt zum Satelliten. Moderne Smartphones enthalten bereits entsprechende Chips. Selbst ältere Geräte können sich mit Starlink-Satelliten verbinden, wenn sie über bestimmte Modems verfügen.

Kaum zu glauben, aber dank der Modemchips von Qualcomm und MediaTek kann ein Smartphone mit Satelliten kommunizieren, die 550 Kilometer über der Erde mit 28.000 km/h kreisen – solange es eine freie Sicht zum Himmel gibt.

Die große Distanz bedeutet, dass die Verbindungssignale schwächer sind als bei herkömmlichen Mobilfunknetzen. Deshalb eignet sich der Satellitendienst nicht für datenintensive Anwendungen, sondern dient als Ergänzung zum Mobilfunk.

Welche Geräte sind kompatibel?

Eine Liste der kompatiblen Smartphones gibt es online. Grundsätzlich funktionieren alle iPhones ab dem iPhone 14, alle Samsung Galaxy-Geräte ab dem A14 und S21, sowie die Modelle Z Flip und Z Fold 3. Auch das Google Pixel 9 und die 2024er-Modelle der Motorola razr-, edge- und moto g-Serie sind kompatibel.

T-Mobile-Kunden müssen keine Einstellungen ändern, um den Dienst zu nutzen. AT&T- und Verizon-Nutzer benötigen jedoch ein entsperrtes Smartphone mit der neuesten Software und ein eSIM-Profil mit einer neuen Nummer von T-Mobile. Nach der Einrichtung erfolgt der Wechsel zwischen den Nummern automatisch.

Vergleich mit anderen Satellitendiensten

Dieses Angebot unterscheidet sich von anderen bestehenden Satellitendiensten. Apple-Nutzer haben beispielsweise Zugriff auf den Globalstar-basierten Satellitenservice. Beide Dienste existieren parallel, bieten aber unterschiedliche Funktionen und Preise.

AT&T und Verizon haben ebenfalls Satellitenangebote in Planung. AT&T arbeitet mit AST SpaceMobile, Verizon mit Skylo. Bisher sind diese Dienste jedoch nicht weit verbreitet, sodass sich erst noch zeigen muss, wie sie sich im Vergleich schlagen.

Dank dieser Technologie können Menschen in entlegenen Gebieten endlich eine Verbindung aufbauen – eine große Erleichterung für sie und ihre Familien. Gleichzeitig wird es jedoch immer schwieriger, wirklich “offline” zu sein.

In jedem Fall zeigt diese Innovation von T-Mobile und Starlink, wie weit die Mobiltechnologie gekommen ist. Was heute noch wie Magie wirkt, wird bald Alltag sein.

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