In Wiener Neustadt kam es am 24. September 2023 kurz nach Mitternacht zu einer tödlichen Auseinandersetzung.
Der 44-jährige türkische Staatsbürger Hasan D. erschoss auf dem Parkplatz des „Cine Nova“-Kinos einen 34-jährigen Landsmann.
Er feuerte aus seinem Auto mehrfach aus nächster Nähe – das Opfer starb noch am Tatort.
Die Polizei nahm den Schützen später an der ungarisch-serbischen Grenze fest, mithilfe eines Peilsenders an seinem Fahrzeug.
Das Landesgericht Wiener Neustadt verurteilte Hasan D. nun wegen Mordes zu 20 Jahren Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Angeklagter spricht von Notwehr – Gericht glaubt ihm nicht
Hasan D. gestand die tödlichen Schüsse, behauptete jedoch, in Notwehr gehandelt zu haben.
Er sagte aus, das Opfer habe ihn und seine Familie bedroht und Geld oder Drogen gefordert.
Der Mann habe versucht, ihn zur Überschreibung seines Familien-Supermarkts zu zwingen.
Laut Staatsanwaltschaft schmuggelte Hasan D. zuvor im Auftrag einer kriminellen Organisation Heroin aus Bulgarien.
Die Polizei überwachte sein Telefon, installierte einen GPS-Sender – und sammelte belastendes Beweismaterial.
Ein missglückter Drogentransport kurz vor der Tat galt als möglicher Auslöser.
Der Angeklagte schilderte panische Angst – das Gericht sah das anders.
Nach dreistündiger Beratung entschieden die Geschworenen auf Mord.
Freispruch vom Vergewaltigungsvorwurf – Frau hatte Erinnerungslücken
Eine zweite Anklage betraf sexuelle Gewalt gegenüber einer Bekannten.
Die Frau beschuldigte Hasan D., sie unter Drogen gesetzt und missbraucht zu haben.
Laut Aussage wollte sie ursprünglich im Familienbetrieb mitarbeiten.
Der Mann behauptete, es habe sich um eine einvernehmliche Beziehung gehandelt.
Man sei gemeinsam verreist, habe Drogen konsumiert und Sex gehabt.
Nach einem Streit habe sie alleine zurückbleiben wollen – später fand sie die Polizei schlafend im Freien.
Wegen Erinnerungslücken und widersprüchlicher Aussagen sprach das Gericht Hasan D. in diesem Punkt frei.
Bis zum Prozessbeginn hatte die Sache in Österreich für grosse mediale Aufmerksamkeit gesorgt.