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Trump 2.0: Auswirkungen auf die Weltwirtschaft

by Michael Blaser
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Donald Trumps geplante Zölle könnten 2025 den internationalen Handel stark beeinflussen. Inflation, Zinsen und Zölle lassen 2025 zu einem spannenden Jahr für die Weltwirtschaft werden. Das Wirtschaftswachstum soll laut Internationalem Währungsfonds bei “stabilen, aber enttäuschenden” 3,2 % bleiben. Doch was bedeutet das für uns?

Eine Woche vor Weihnachten brachte eine dritte Zinssenkung in Folge eine Erleichterung für Millionen amerikanischer Kreditnehmer. Doch die Aktienmärkte reagierten negativ, da der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, klarstellte, dass 2025 weniger Zinssenkungen zu erwarten seien.

„Ab jetzt sind wir vorsichtiger mit weiteren Zinssenkungen“, sagte Powell. Nach Jahren mit steigenden Preisen durch die Covid-Pandemie und den Ukraine-Krieg hat sich die Inflation zwar verlangsamt, bleibt aber spürbar.

Im November stieg die Inflation in den USA, der Eurozone und Großbritannien auf 2,7 %, 2,2 % und 2,6 %. Viele Zentralbanken kämpfen in der sogenannten „letzten Meile“ gegen die Inflation, mit einem Zielwert von 2 %. Wirtschaftswachstum könnte helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Unsicherheiten durch “Trump 2.0”

Die größte Herausforderung für das globale Wachstum bleibt die Unsicherheit. „Diese Unsicherheit kommt vor allem aus den USA unter Trump 2.0“, sagt Luis Oganes, Leiter der globalen Makroforschung bei JP Morgan. Seit Donald Trumps Wahlsieg droht er mit neuen Zöllen gegen China, Kanada und Mexiko.

„Die USA verfolgen eine isolationistische Politik, erhöhen Zölle und wollen ihre Produktion schützen“, so Oganes. Diese Maßnahmen könnten das US-Wachstum kurzfristig stärken, gleichzeitig aber Handelspartnern wie Mexiko und Kanada schaden.

Laut Maurice Obstfeld, ehemaliger Chefökonom des IWF, könnten neue Zölle auch die USA selbst beeinträchtigen. Er nennt die Autoindustrie als Beispiel, die auf internationale Lieferketten angewiesen ist. Eine Störung dieser Ketten könnte Preise steigen lassen, die Nachfrage senken und Investitionen bremsen.

Obstfeld warnt, dass diese Politik die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Die Zolldrohungen führten bereits zum Rücktritt des kanadischen Premierministers Justin Trudeau. Für China, die zweitgrößte Volkswirtschaft, bleiben Zölle eine große Herausforderung.

Präsident Xi Jinping erkannte in seiner Neujahrsansprache externe Unsicherheiten an, betonte aber eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Während die Weltbank Chinas Wachstum auf 4,5 % für 2025 hochstufte, kämpft das Land mit schwachem Konsum und Investitionen. Dennoch bleibt China ein Schlüsselakteur im globalen Handel.

Auswirkungen auf Europa und den Arbeitsmarkt

In Europa sorgen Trumps Zölle ebenfalls für Bedenken. Die Europäische Zentralbank-Präsidentin Christine Lagarde warnte, dass Handelsbeschränkungen Wachstum bremsen und die Inflation erhöhen könnten. Deutschland und Frankreich, traditionell Wachstumsmotoren Europas, zeigen aufgrund politischer Instabilität Schwächen.

In Großbritannien könnten Steuer- und Lohnerhöhungen die Preise weiter steigen lassen. Auch in den USA treiben steigende Löhne die Inflation an. Laut Sander van ’t Noordende, CEO von Randstad, sind Fachkräftemangel und Inflation die Haupttreiber.

„Unternehmen geben diese Kosten an ihre Kunden weiter, was den Inflationsdruck erhöht“, so van ’t Noordende. Ein schwacher globaler Arbeitsmarkt spiegelt das geringe Wachstum wider. Eine dynamischere Wirtschaft könnte dies ändern.

Mit Donald Trump im Weißen Haus ab dem 20. Januar 2025 könnten Steuererleichterungen und Deregulierung die US-Wirtschaft weiter stärken. Doch Luis Oganes von JP Morgan warnt, dass diese Politik oft zulasten des Rests der Welt gehe. Viel werde davon abhängen, welche politischen Maßnahmen die USA umsetzen.

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