Entlassung von Beamten wegen Ermittlungen gegen Trump
Die Trump-Administration hat über ein Dutzend Beamte des Justizministeriums entlassen, die an Ermittlungen gegen Donald Trump beteiligt waren. Interims-Generalstaatsanwalt James McHenry bestätigte die Entlassungen am Montag. Er erklärte, die Beamten könnten die Ziele der Regierung nicht zuverlässig umsetzen.
Laut McHenry hatten die Entlassenen eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen unter Sonderermittler Jack Smith gespielt. Trump hatte während seines Wahlkampfs 2024 angekündigt, Smith und seine Unterstützer zu entfernen.
Smith leitete zwei bedeutende Verfahren gegen Trump: eines wegen angeblicher Manipulationsversuche bei den Wahlen 2020 und eines wegen unsachgemäßen Umgangs mit vertraulichen Dokumenten. Beide Verfahren wurden nach Trumps Wahlsieg 2024 eingestellt. Smith trat Anfang Januar zurück, nachdem er einen Bericht eingereicht hatte, in dem er Beweise für eine mögliche Verurteilung Trumps im Wahlmanipulationsfall präsentierte.
Neuausrichtung der Prioritäten des Ministeriums
Neben den Entlassungen hat die Trump-Administration mehrere Beamte des Justizministeriums versetzt, um die Prioritäten der Regierung umzusetzen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Einwanderungspolitik, die eine zentrale Rolle in Trumps Agenda spielt.
Diese Umstrukturierungen unterstreichen den Anspruch der Regierung, das Ministerium neu zu gestalten und stärker auf ihre politischen Ziele auszurichten.
Überprüfung der Verfahren zum 6. Januar
Ed Martin, amtierender US-Staatsanwalt in Washington, D.C., hat eine Untersuchung der Verfahren im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar 2021 eingeleitet. Martin bezeichnete die Anklagen wegen Behinderung von Amtsgeschäften als “Fehlschlag”. Er forderte die Übergabe aller relevanten Unterlagen und nannte die Untersuchung ein “Sonderprojekt”.
Diese Untersuchung folgt einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, der eine genauere Prüfung der Beweise für die Behinderung von Verfahren verlangte. Es müsse nachgewiesen werden, dass Angeklagte gezielt versucht hätten, Gegenstände oder Dokumente der offiziellen Zertifizierung der Wahlergebnisse von 2020 zu beeinflussen.
Mehr als 355 Angeklagte sahen sich Behinderungsvorwürfen gegenüber. Der frühere Generalstaatsanwalt Merrick Garland betonte jedoch, dass die meisten von ihnen zusätzlich wegen anderer Vergehen angeklagt waren. Am ersten Tag seiner Amtszeit erließ Trump etwa 1.500 Begnadigungen für Personen, die im Zusammenhang mit dem 6. Januar angeklagt worden waren.
Diese Maßnahmen zeigen deutlich, wie die Trump-Administration das Justizministerium umgestaltet, um ihre politischen Prioritäten durchzusetzen und neue Schwerpunkte zu setzen.