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Trump nennt Selenskyj einen Diktator und verschärft Spannungen mit der Ukraine

by Jonas Bärtschi
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Die Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine verschlechtern sich weiter. Donald Trump bezeichnete den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „Diktator“ und warf ihm vor, den Krieg für eigene Interessen zu verlängern.

Trump macht Ukraine für Krieg verantwortlich

Am Mittwoch verschärfte Trump seine Angriffe auf Selenskyj. Er behauptete, der ukrainische Präsident habe die USA dazu gebracht, Milliarden in einen „unwinnbaren Krieg“ zu investieren. Ohne Beweise unterstellte er Selenskyj, vom fortgesetzten US-Militär- und Finanzsupport persönlich zu profitieren. Außerdem verspottete er dessen frühere Karriere als Komiker.

Trump wiederholte auch russische Behauptungen, wonach nicht Moskau, sondern die Ukraine die Invasion von 2022 verursacht habe. Zudem kritisierte er Selenskyj für das Aussetzen von Wahlen und stellte die Zukunft der US-Unterstützung für Kiew infrage. Seine Äußerungen folgten auf ein Treffen hochrangiger US- und russischer Vertreter in Saudi-Arabien, das Spekulationen über eine mögliche Annäherung Washingtons an Moskau auslöste.

Ukraine und Verbündete wehren sich

Selenskyj wies Trumps Vorwürfe entschieden zurück. Er betonte, dass das Kriegsrecht in der Ukraine Wahlen während des Konflikts verbietet, was international anerkannt sei.

Der britische Premierminister Keir Starmer verteidigte Selenskyj und erinnerte daran, dass Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs ebenfalls Wahlen ausgesetzt hatte. Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte Trumps Aussagen als „gefährlich und irreführend“.

Zudem widerlegte eine aktuelle Umfrage Trumps Behauptung, dass Selenskyj nur 4 % Zustimmung habe. Eine Erhebung im Februar ergab, dass 57 % der Ukrainer ihm weiterhin vertrauen.

Befürchtungen über einen Kurswechsel der USA wachsen

Trumps Äußerungen verstärken Sorgen, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine verringern oder ganz einstellen könnten. Europäische Staats- und Regierungschefs planen daher ein Dringlichkeitstreffen, um auf die neuen Entwicklungen zu reagieren. Unterdessen lobten russische Vertreter Trumps Aussagen und deuteten sie als Zeichen einer möglichen US-Kursänderung.

Trumps Ukraine-Gesandter Keith Kellogg traf am Mittwoch in Kiew ein, um mit ukrainischen Regierungsvertretern zu sprechen. Er betonte, dass Sicherheitsgarantien wichtig seien, erklärte aber, sein Hauptziel sei es, „zuzuhören“. Selenskyj forderte ihn auf, mit gewöhnlichen Ukrainern zu sprechen, um deren Meinung zu Trumps Äußerungen zu hören.

Die Zukunft der US-Unterstützung für die Ukraine bleibt ungewiss. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich die Beziehungen zwischen Washington und Kiew stabilisieren oder weiter verschlechtern.

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