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Trumps Unterschrift könnte Mexiko und Kanada großen Schaden zufügen

by Silke Mayr
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Donald Trump könnte Mexiko und Kanada mit einer einzigen Unterschrift in eine Rezession stürzen.

Bereits an seinem ersten Amtstag deutete er an, genau das zu tun. Trump drohte, ab dem 1. Februar 25 % Zölle auf alle Waren aus Kanada und Mexiko zu erheben. Er begründet dies mit unzureichender Grenzsicherheit, die Drogen und Migranten nicht effektiv stoppe.

Handelskrieg in Nordamerika möglich

Solche Zölle könnten einen umfassenden Handelskrieg im stark vernetzten nordamerikanischen Wirtschaftssystem auslösen. Über Jahrzehnte gewachsene Lieferketten würden schwer beschädigt.

Diese Maßnahme wäre ein riskantes Unterfangen mit weitreichenden Folgen für den gesamten Kontinent. Es wäre auch ein Test für die drei Nachbarnationen, die alle neue oder wechselnde Regierungen haben.

Ökonomen warnen, dass solche Zölle Kanada und Mexiko in eine Rezession treiben würden. Gleichzeitig würden sie in den USA die Preise für Autos, Benzin und importierte Waren erhöhen.

„Das wäre kein kleiner Handelsstreit, sondern ein echter Handelskrieg. Arbeitsplätze würden verloren gehen, Menschen könnten ihre Häuser verlieren“, sagte Joe Brusuelas, Chefökonom bei RSM.

Dennoch glauben einige Analysten, dass Trump blufft. Die Märkte reagieren bisher gelassen, Investoren bleiben ruhig, und die Wachstumsprognosen der Ökonomen wurden nicht gesenkt.

Ein Handelskrieg würde Trumps Versprechen gefährden, die US-Wirtschaft anzukurbeln und die Lebenshaltungskosten zu senken. Zudem könnte er die Börsengewinne zunichtemachen, die Trump als Maßstab für seinen Erfolg betrachtet.

Öl- und Benzinpreise könnten steigen

Ein weiteres Versprechen von Trump, nämlich günstiges Benzin, stünde durch Zölle ebenfalls auf dem Spiel.

Trump versprach während des Wahlkampfs, Benzinpreise unter 2 Dollar pro Gallone zu drücken. Analysten bezweifeln jedoch, dass dies gelingt. Vielmehr könnten Zölle die Benzinpreise steigen lassen.

Kanada ist der größte ausländische Öllieferant der USA. 2023 lieferten Kanada und Mexiko 71 % der US-Ölimporte. Zölle auf kanadisches und mexikanisches Öl könnten die Preise für Benzin, Diesel und andere Erdölprodukte deutlich erhöhen.

Besonders die Great-Lakes-Region wäre betroffen. Dort könnten die Preise um 20 bis 50 Cent pro Gallone steigen, schätzt Patrick De Haan von GasBuddy. In anderen Regionen wären die Anstiege geringer, aber immer noch spürbar.

Wirtschaftliche Schäden für alle beteiligten Länder

Trump weist die Abhängigkeit der US-Wirtschaft von Importen aus Kanada und Mexiko zurück.

„Wir brauchen sie nicht für unsere Autos. Wir haben eigenes Holz, Öl und Gas“, sagte Trump kürzlich.

Laut einer Analyse des Peterson Institute for International Economics könnten Zölle jedoch das US-Bruttoinlandsprodukt um 200 Milliarden Dollar und Kanadas Wirtschaft um 100 Milliarden Dollar verringern. Mexikos Wirtschaft würde um 2 % schrumpfen.

„Diese Zölle würden allen beteiligten Volkswirtschaften Schaden zufügen, einschließlich der USA“, warnten die Forscher des Instituts.

Die Autoindustrie wäre besonders betroffen. Da die Herstellung von Autos in Nordamerika eng verflochten ist, würden sich die Kosten erheblich erhöhen. Käufer müssten laut Wolfe Research mit einem Anstieg von etwa 3.000 Dollar pro Auto rechnen.

Mexikos Wirtschaft wäre am stärksten gefährdet, da Exporte in die USA mehr als 25 % seines BIP ausmachen. Ein 25%-Zoll würde Mexiko in eine wirtschaftliche Katastrophe stürzen, so das Peterson Institute.

Ironischerweise könnte dies die Migration an die US-Grenze noch verstärken, was Trumps Grenzpolitik untergraben würde.

Reaktionen und Gegenmaßnahmen

Kanada und Mexiko würden solche Zölle nicht kampflos hinnehmen. Ein Vergeltungszyklus könnte folgen.

„Alles steht zur Diskussion“, sagte Kanadas Premierminister Justin Trudeau. Kanada bereitet bereits Zölle auf US-Produkte wie Stahl, Orangensaft, Tierfutter und Whiskey vor.

„Amerika ist keine wirtschaftliche Insel. Probleme im Ausland können unsere Finanzsysteme und Exporte treffen“, sagte Desmond Lachman vom American Enterprise Institute.

Währenddessen bleiben Investoren und CEOs verunsichert. Sie fordern mehr Klarheit über die zukünftige Handelspolitik.

„Klärt so schnell wie möglich, was ihr mit den Zöllen vorhabt“, schrieb Peter Boockvar von der Bleakley Financial Group. „Die Unsicherheit belastet Unternehmen weltweit.“

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