Experten warnen vor den Folgen neuer Zölle auf kanadische Öl- und Gasimporte. Die kanadische Wirtschaft könnte leiden, während Benzinpreise in den USA steigen. Alberta, Kanadas Ölzentrum, zeigt sich besonders besorgt.
Donald Trump droht mit einem 25%-Zoll auf kanadische Waren. Ob Öl und Gas ausgenommen sind, ist unklar. Kanadische Politiker fürchten wirtschaftliche Schäden und höhere Preise für US-Verbraucher. Dennis McConaghy, ein ehemaliger Energie-Manager, fordert Kanadas Kooperation mit Trump, um Lösungen zu finden.
Lisa Baiton vom Canadian Association of Petroleum Producers warnt vor sinkender Ölproduktion. Alberta könnte Jobverluste und wirtschaftliche Nachteile erfahren. Auch andere Provinzen, die auf Transferzahlungen angewiesen sind, wären betroffen. Ein schwacher kanadischer Dollar könnte weiter abwerten.
Wirtschaftliche Abhängigkeiten
Kanadas Wirtschaft hängt stark von den USA ab. Rund 80 % des Handels, vor allem Öl und Gas, geht in die Vereinigten Staaten. US-Raffinerien benötigen kanadisches Öl, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Etwa 40 % des Rohöls in den USA stammt aus Kanada. Besonders das Mittlere Westen ist auf schweres kanadisches Öl spezialisiert.
Die American Fuel and Petrochemical Manufacturers (AFPM) drängen auf eine Ausnahme für Öl und Gas. Höhere Rohölpreise würden die Benzinproduktion in den USA verteuern. Analysten rechnen mit Preissteigerungen um bis zu 75 Cent pro Gallone in betroffenen Staaten wie Minnesota oder Michigan.
Politische Hintergründe
Trumps Ziel, die Benzinpreise zu senken, könnte durch diese Zölle gefährdet werden. Trotz seines Versprechens, Preise unter 2 Dollar pro Gallone zu bringen, liegt der Durchschnittspreis aktuell bei 3 Dollar. Gleichzeitig möchte Trump die Energieunabhängigkeit der USA stärken und Importe aus nicht verbündeten Ländern verringern.
Ob die Zölle tatsächlich eingeführt werden, bleibt offen. Analysten vermuten, dass Trump diese Drohung als Druckmittel nutzt. Kanada und Mexiko könnten zu Zugeständnissen in Sicherheits- und Grenzfragen gezwungen werden. Trump betonte, dass die Zölle so lange bestehen bleiben, bis konkrete Maßnahmen ergriffen werden.