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US-Dollar bleibt stabil – Bitcoin auf Rekordkurs, während Inflation im Fokus steht

by Michael Blaser
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Der US-Dollar hält sich nahe einem Sechs-Monats-Hoch gegenüber den wichtigsten Währungen, während Bitcoin weiterhin knapp unter seinem Allzeithoch bleibt. Anleger richten ihre Aufmerksamkeit auf die Entwicklungen der „Trump-Handelsstrategie“ und die bevorstehenden US-Inflationsdaten, die später am Mittwoch veröffentlicht werden.

Der Dollar profitierte von den Erwartungen an die kommende Regierung unter Donald Trump. Investoren spekulieren auf Steuererleichterungen und Handelszölle, die als inflationstreibend gelten. Diese Erwartung hat die US-Staatsanleihenrenditen steigen lassen, während die Märkte nun davon ausgehen, dass die US-Notenbank, die Federal Reserve, möglicherweise weniger aggressiv bei den geplanten Zinssenkungen vorgehen wird.

Nach den Prognosen wird Trumps Republikanische Partei voraussichtlich sowohl das Repräsentantenhaus als auch den Senat kontrollieren, wenn er im Januar ins Amt eintritt, was ihm erlaubt, seine Politik der Steuererleichterungen und des Abbaus staatlicher Ausgaben durchzusetzen.

US-Dollar und Bitcoin im Aufwind

Der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von Währungen misst, legte um 0,02 % auf 106,01 zu und blieb damit nur knapp unter seinem Hoch vom Dienstag bei 106,17, dem stärksten Wert seit Mai. Bitcoin hingegen verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,23 % auf 87.105,05 US-Dollar, nachdem die Kryptowährung am Dienstag mit 89.998 US-Dollar einen neuen Höchststand erreicht hatte. Trumps Pläne, die USA zur „Kryptowährungs-Hauptstadt der Welt“ zu machen, stärken weiterhin das Vertrauen in Bitcoin.

Inflationsdaten als neuer Marktfokus

Die Märkte blicken nun gespannt auf die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) für Oktober, der Aufschluss über die aktuelle Inflationslage in den USA geben wird. Der Kern-CPI wird voraussichtlich um 0,3 % steigen, doch ein höherer Wert könnte die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Federal Reserve im Dezember weiter verringern.

„Die Aufmerksamkeit wird sich in der zweiten Wochenhälfte auf die Inflation und die Geldpolitik der Fed richten. Ob dies zu einer Abkehr von den Trump-Handelsstrategien führt, bleibt jedoch abzuwarten“, so Charu Chanana, Chief Investment Strategist bei Saxo Bank.

Sollte die Inflation weiter steigen, könnte dies den Handlungsspielraum der Federal Reserve für Zinssenkungen verringern, was Fragen darüber aufwirft, wie die Zentralbank auf die höheren Preise unter der kommenden Regierung reagieren wird.

Derzeit preisen die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von etwa 60 % für eine Zinssenkung um 0,25 % im Dezember ein, was einen Rückgang im Vergleich zu etwa 84 % vor einem Monat darstellt, so das FedWatch-Tool der CME Group.

Fed-Offizielle sind vorsichtig bei Zinssenkungen

Zu der Unsicherheit trugen auch die jüngsten Äußerungen von zwei Fed-Offiziellen bei. Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, und Thomas Barkin, Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, deuteten an, dass sie noch nicht bereit sind, über das Tempo oder Ausmaß der Zinssenkungen zu entscheiden. Fed-Vorsitzender Jerome Powell wird am Donnerstag sprechen, vor den am selben Tag erwarteten Erzeugerpreisindexdaten (PPI) und den Einzelhandelsumsätzen am Freitag.

Euro bleibt unter Druck durch politische Unsicherheit

Der Euro war weiterhin unter Druck, vor allem aufgrund politischer Unsicherheiten in Deutschland und der Möglichkeit neuer Handelszölle der Trump-Regierung. Nach dem Zerfall der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz wird Deutschland am 23. Februar Wahlen abhalten, was die politische Unsicherheit im Euro-Raum verstärkt. Hinzu kommen die möglichen Handelszölle, die die US-Regierung gegen europäische Waren verhängen könnte.

Der Euro fiel um 0,05 % auf 1,0619 US-Dollar und verharrte damit nahe dem Jahrestief von 1,0596 US-Dollar, das am Dienstag erreicht wurde.

Britisches Pfund und Yen unter Druck

Das britische Pfund blieb bei 1,2746 US-Dollar weitgehend stabil, wurde jedoch durch die Stärke des US-Dollars belastet. In Japan beschleunigte sich die Großhandelsinflation im Oktober aufgrund des schwachen Yen, was die Bank of Japan vor die Herausforderung stellt, ihren geldpolitischen Kurs anzupassen. Der Dollar stieg um 0,17 % auf 154,88 Yen und erreichte den höchsten Stand seit Ende Juli.

Australischer Dollar bleibt schwach

Der australische Dollar gab um 0,02 % auf 0,6531 US-Dollar nach. Die australische Wirtschaft zeigt erste Anzeichen einer Verlangsamung, da das Lohnwachstum im dritten Quartal den niedrigsten Wert seit Ende 2022 aufwies. Die anhaltende Inflationserholung stärkt die Erwartungen, dass die Reserve Bank of Australia möglicherweise die Zinssätze weiter senken könnte.

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