Der GfK-Konsumklimaindex in Deutschland zeigte im Januar 2024 eine leichte Erholung, stieg um 1,8 Punkte auf -21,3 und übertraf damit die Erwartungen von -22,5. Dies stellt eine Verbesserung gegenüber dem Wert von -23,1 im Dezember dar, dem schlechtesten Stand seit Mai. Dennoch bleibt der Index weit unter dem Niveau vor der Pandemie und signalisiert anhaltende Unsicherheiten.
Faktoren der Verbesserung
Der Anstieg ist vor allem auf eine Verbesserung der Einkommenserwartungen zurückzuführen, die um 4,9 Punkte auf 1,4 stiegen, sowie auf einen kleinen Zuwachs der Kaufbereitschaft, die nun bei -5,4 liegt.
Rolf Bürkl vom Nürnberger Institut für Marktentscheidungen betonte jedoch: „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist nicht absehbar.“ Gründe dafür seien die hohen Preise für Lebensmittel und Energie sowie eine zunehmende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt. Die Konjunkturerwartungen stiegen ebenfalls leicht auf 0,3, blieben aber nahe dem negativen Wert von -3,6 im Dezember.
DAX erneut im Rückgang
Der DAX verzeichnete einen weiteren Rückgang und fiel um 0,9 % auf etwa 20.000 Punkte. Dies ist der fünfte Verlusttag in Folge. Zu den größten Verlierern gehörten:
- Infineon AG: -3,5 %
- Vonovia AG: -2,4 %
- Continental AG: -2 %
Positiv entwickelten sich hingegen MTU Aero Engines AG und Rheinmetall AG, die jeweils um 0,8 % zulegten.
Auch die europäischen Aktienmärkte gaben nach. Der Euro STOXX 50 verlor 1,1 %, der französische CAC 40 fiel um 1,2 %, und der spanische IBEX 35 rutschte um 1,6 % ab. Besonders stark betroffen war die ASML Holding, die mit einem Minus von 3,9 % den größten Verlust des Tages verzeichnete.
Fed sorgt für Unsicherheit an den Märkten
Die US-Notenbank (Fed) senkte zwar die Leitzinsen um 25 Basispunkte, erhöhte jedoch gleichzeitig ihre Inflationserwartungen für 2025 von 2,1 % auf 2,5 %. Fed-Chef Jerome Powell sprach von einer „neuen Phase“ der Geldpolitik und erklärte, die Zinsen lägen nun nahe dem neutralen Bereich. Gleichzeitig plant die Fed für 2025 nur noch zwei Zinssenkungen, verglichen mit vier im September.
Chris Turner von der ING Group erklärte, dass „anhaltend hohe Inflation und Präsident Trumps Politikmix eine vorsichtige Fed rechtfertigen“. Diese Haltung verstärkt die Sorgen über eine restriktive Geldpolitik und erhöht den Druck auf die angeschlagenen europäischen Märkte, die weiterhin mit schwachem Wachstum und Handelskonflikten kämpfen.
Fazit
Die leichte Verbesserung des Konsumklimas in Deutschland bietet einen kleinen Lichtblick, bleibt jedoch von den anhaltenden Unsicherheiten auf den Arbeits- und Energiemärkten überschattet. Gleichzeitig belasten die vorsichtige Haltung der Fed und die schwachen Konjunkturdaten die europäischen Aktienmärkte. Die wirtschaftliche Stabilisierung bleibt eine Herausforderung, sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen.