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WHO fordert Krebswarnungen auf Alkoholverpackungen

by Jerry Jackson
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Klare Gesundheitswarnungen gefordert

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert verpflichtende Warnhinweise auf Alkoholverpackungen, ähnlich den Hinweisen auf Zigaretten. Diese Kennzeichnungen sollen Verbraucher über das Krebsrisiko durch Alkoholkonsum informieren.

Krebsorganisationen unterstützen den Vorschlag, da viele Menschen nicht wissen, dass Alkohol sieben Krebsarten verursachen kann. Malcolm Clarke von Cancer Research UK betonte, dass Warnhinweise das Bewusstsein schärfen und Menschen zu bewussterem Trinken anregen könnten. Auch der World Cancer Research Fund fordert Maßnahmen, da Alkohol in den meisten Ländern keine verpflichtenden Gesundheitswarnungen trägt.

Widerstand aus der Alkoholindustrie

Irland wird im Mai nächsten Jahres als erstes EU-Land verpflichtende Krebswarnungen auf Alkoholflaschen einführen. Frankreich und Litauen verlangen bereits Warnhinweise zu Alkoholkonsum in der Schwangerschaft, während Deutschland Altersgrenzen kennzeichnet.

Dr. Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, erklärte, dass klare Warnungen Verbrauchern helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. WHO-Berater Dr. Gauden Galea forderte, dass die Warnhinweise gut sichtbar auf den Verpackungen stehen und nicht nur auf Webseiten versteckt werden. Er rief Regierungen dazu auf, sich gegen den Widerstand der Alkoholindustrie durchzusetzen.

Diese wehrt sich jedoch gegen die geplanten Warnhinweise. Die Portman Group, die britische Alkoholhersteller vertritt, erkannte zwar den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs an, hält pauschale Warnungen aber für übertrieben. Sie argumentiert, dass solche Maßnahmen unnötige Ängste schüren und das Vertrauen in Gesundheitsinformationen schwächen könnten.

Streit um Verbraucherschutz und öffentliche Gesundheit

Dr. Katherine Severi vom Institute of Alcohol Studies kritisierte die unzureichenden Kennzeichnungspflichten für Alkohol. Sie wies darauf hin, dass Milch oder Orangensaft mehr Informationen auf dem Etikett tragen als alkoholische Getränke. Sie forderte die britische Regierung auf, verbindliche Warnhinweise einzuführen, damit Verbraucher informierte Entscheidungen treffen können.

Trotz wachsendem Druck plant die britische Regierung keine neuen Kennzeichnungspflichten. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte, dass der Fokus auf Prävention durch bessere Behandlungsangebote für Alkoholabhängige liege.

Die Debatte geht weiter: Während Gesundheitsorganisationen für mehr Transparenz kämpfen, stemmt sich die Alkoholindustrie gegen strengere Vorschriften.

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